© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 28.04.2024 - 18:32 Uhr

DORMAGO

Viel Applaus für „SEK Wahlkampf“

28.04.2017 / 14:33 Uhr — duz

Dormagen. Eigentlich wird ja am 14. Mai "nur" ein Regionalparlament in Nordrhein-Westfalen gewählt. Aber immerhin leben 20 Prozent der Menschen in Deutschland in diesem Bundesland. Grund genug für Martin Maier-Bode, Heiko Seidel und Daniel Graf, das SEK "Wahlkampf" ins Leben zu rufen. Die drei Mitglieder des Kom(m)ödchen-Ensembles warben in ihrem kabarettistischen Flashmob dafür, wählen zu gehen - nicht ohne den ein und anderen Kandidaten durch die Mangel zu drehen. Die Besucher in der Kulle waren begeistert, auch wenn ihnen gelegentlich das Lachen im Halse stecken blieb. Lediglich drei "auswärtige" SEK-Veranstaltungen hatte Kom(m)ödchen-Chef Kay Lorentz vergeben: in Neuss, Recklinghausen - und in Dormagen. Sicherlich auch eine Würdigung des Kabarett-Angebots, das Kulturbüro-Leiter Olaf Moll zusammengestellt hat. Das passende Lokalkolorit brachte der Neusser Maier-Bode denn auch gleich noch mit.

Die originell überzeichnete Schilderung des Schulalltags in NRW ("ich bin Lehrer, mein Tag hat auch nur vier Stunden") verschaffte Heiko Seidel vermutlich keine neuen Freunde. Zum Glück ging es bei dem Strick, den er in den Händen hielt, nur um einen Beitrag zur Inklusion und das Basteln eines Fahrstuhls... Dass derzeit den "Demoskopen der Arsch auf Grundeis geht", untermauerte das SEK mit auseinanderklaffenden Ergebnissen von Prognosen und Wahlergebnissen. Die Vermutung liegt auf der Hand, dass "manche Leute nur noch wählen gehen, weil sie die Demoskopen schwitzen sehen wollen."

Ob es die beste Landesregierung ist, da war man sich auf der Bühne nicht so sicher. Insofern könnte ja ein Wechselgefühl aufkommen. "Aber die Opposition ist doch so ambitioniert wie ein Veganer vor dem Grillteller beim Griechen." In Dormagen sehe das ja nicht viel anders aus. Maier-Bode: "Da gibt es nur eine Opposition mit dem Namen Zentrum. Und das ist eine Familienpartei." Und überhaupt: "CDU und NRW, das passt nicht richtig zusammen." Als der Kabarettist nachmittags mal ´Prekariats-TV` gesehen hat und eine Frau "ich bin deine Mutter, du Hurensohn" aussprach - just in diesem Augenblick erkannte Maier-Bode den gleichen Gesichtsausdruck wie bei Armin Laschet - "das totale Gefühl der Überforderung und dieses Photoshop-Lächeln." Daniel Graf wollte immer mal SPD wählen, doch seit einer denkwürdigen Szene im Bundestag sind die Zweifel wieder gewachsen: "Da sang Andrea Nahles plötzlich Pippi Langstrumpf..." Mit den Grünen wird es aber wohl auch nichts, "der Hofreiter wirkt wie ein 10-Jähriger, den man in der Waldorfschule liegen gelassen hat."

Der Integrationskurs "Auch Kölner sind Menschen" kommt vor allem dann nicht gut an, wenn "ausgerechnet Viva Colonia" bei Hoppeditz erwachen in Düsseldorf gespielt wird. Und wer die "Kö" liebt, der kann mit der Hohe Straße nicht viel anfangen: "Wenn du darüber läufst, denkst du ja, die Altkleidersammlung hat Wandertag."

 

Fotoquelle: duz

Pressefotos
Heiko Seidel, Martin Maier-Bode und Daniel Graf begeisterten in der Kulle
Heiko Seidel, Martin Maier-Bode und Daniel Graf begeisterten in der Kulle